Deutschland hat eine Akademie für populäre Musik: Die AfPM
Wem nutzt die Akademie? Die AfPM nutzt Musikschaffenden, indem sie ihnen ein Forum bietet und sich bessere Rahmenbedingungen zum Ziel setzt.
Was will die Akademie? Die AfPM will mit ihrer Arbeit die gesellschaftliche Kraft der populären Musik hervorheben.
Was ist die Akademie imstande zu leisten? Die AfPM ist imstande, die beteiligten Gewerke zu fördern, indem sie Gerechtigkeit, Vielfalt, Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit und Inklusion durch ihre Arbeit vorantreibt.
Verbinden statt spalten – Unsere Gesellschaft braucht Bindeglieder. Populäre Musik ist so ein Bindeglied und daher schützens- und fördernswert. Die AfPM hat sich dies dank Gründungsmitgliedern wie Herbert Grönemeyer, Shirin David, Roland Kaiser, Karo Schrader, Dieter Gorny, Annett Louisan und Balbina zur Aufgabe gemacht. Letztere ist zudem die gewählte Sprecherin der Akademie.
Die AfPM betont durch ihre Arbeit die gesellschaftliche Bedeutung von populärer Musik. Kein Jubiläum, keine Zeremonie, keine Europameisterschaft und kein Wahlkampf ohne Popmusik. Ihr signifikantes Merkmal ist, dass sie keine Zugangsbarrieren aufweist. Eine einfache Teilhabe für viele Menschen ist in dieser Zeit wichtiger denn je.
Die Akademie setzt sich in ihrer Arbeit kritisch mit dem Status quo auseinander und nimmt sich der Schmerzpunkte an, da die Balance zwischen Kreativen und den wirtschaftlichen Partnerinnen und Partnern zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an allen Stellen hergestellt ist.
Zwar ist es gesellschaftlich gelernt, dass die Filmwirtschaft mit Filmförderung arbeitet und Filmprojekte durch finanzielle Zuschüsse mit dem Ziel unterstützt werden, vor allem Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstlern Aufmerksamkeit zu geben, jedoch ist die Musikwirtschaft von dieser Art der Förderung immer noch weit entfernt. Dabei gilt für die populäre Musik dasselbe wie für den Film: Es ist nie nur die bloße Unterhaltung. Popmusik prägt unsere Kultur und unser öffentliches Bewusstsein. Durch sie werden soziale Entwicklungen, Konflikte und Tendenzen offengelegt, verhandelt und dem Publikum in Form von künstlerischen Denkanstößen präsentiert. Jedoch findet die Herstellung von Popmusik nicht selten unter prekären Umständen statt und dementsprechend hebt die AfPM die Musikschaffenden in der Öffentlichkeit durch ihre Arbeit hervor, vernetzt, stärkt und fördert diese.
Für das Schaffen der Akademie bedeutet dies, mit ihrer Arbeit in Form von Think Tanks und POLYTISCHEN öffentlich stattzufinden, um kulturelle, politische und ökonomische Diskussionen rund um die Musikwirtschaft zu organisieren und dadurch Aufmerksamkeit zu generieren. Das bedeutet, sich mit öffentlichen Vertreterinnen und Vertretern aus Musik, Politik, Kultur und Journalismus zu vernetzen, um die Agenda zu adressieren und voranzutreiben. Wir denken hier beispielsweise an Themen wie das Musikstreaming oder aber auch einmal mehr an den brutalen Überfall auf das Supernova-Festival – ein Angriff in einer Situation, in der sich die Festival-Besuchenden aufgrund des Zusammenkommens, um die Popmusik zu feiern, besonders frei und sicher gefühlt haben. Durch einen bis dahin noch nie in aller Offenheit demonstrierten Antisemitismus in der Popmusik mussten Hunderte dieses Gefühl mit dem Leben bezahlen. Betrachtet man populäre Musik als Kommunikationsmittel, steht sie neuen Herausforderungen gegenüber. Die AfPM nimmt sich dieser durch ihre öffentliche Arbeit an.
Zu einer weiteren Priorität der Akademie gehört die Förderung des Nachwuchses, was in der Umsetzung das Organisieren von unterschiedlichsten Workshops bedeutet, die einen professionellen und realistischen Einblick in den tatsächlichen Alltag der Musikwirtschaft vermitteln. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Akademie, die diese mit Partnerships organisieren und beispielsweise im Rahmen der dreitägigen Spielzeit rund um die jährliche Preisverleihung der Akademie, dem POLYTON, anbieten.
Diese jährliche Preisverleihung stellt den Höhepunkt der Arbeit der Akademie dar und ist das Leuchtturm-Event des Jahres. Es handelt sich hierbei um keinen Publikums- oder Branchenpreis. Ebenso ist dieser Preis losgelöst von Verkaufszahlen. Der POLYTON zeichnet sich dadurch aus, dass er von Musikschaffenden für Musikschaffende verliehen wird. Die Verleihung bettet sich in eine mehrtägige Spielzeit, in welcher die bereits genannten Workshops für den Nachwuchs und zudem Panel Talks stattfinden, die sich mit aktuellen Schmerzpunkten auseinandersetzen, durch die das Musikschaffen in Gefahr zu geraten droht; beispielsweise der Gewährleistung der mentalen Gesundheit in der Musikwirtschaft.
Das Ergebnis der Arbeit der Akademie kann für die Beteiligten vor allem bedeuten, davon tatsächlich ein Leben bestreiten zu können. Den Anreiz zu schaffen, weiteren Menschen den Einstieg in diese Kreativwirtschaft zu ermöglichen und die musikalische Vielfalt zu erhalten und weiterzugeben.
Die Akademie für populäre Musik tut es der Popmusik gleich: Einfache Teilhabe. Es gilt die offene Tür, der offene Zugang. Politik und Popmusik gehören in einen Satz und können gemeinsame Sache machen.