Popmusik als Inspiration: Lary

"Popmusik ist ein Raum, in dem öfter mal gut durchgelüftet werden muss."

INTERVIEW MIT

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Selfie von LARY
Sugababes: Matt Crossick, PA Images/Alamy Stock Foto

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Magazin 02 / 2024

online veröffentlicht

01 Juni 2025

 Dein All-time-Lieblingssong, wenn du dich entscheiden müsstest?

,,À la folie“ von Juliette Armanet. Für mich der perfekte Popsong, gleichzeitig tief und leicht. Seit ich ihn zum ersten Mal gehört habe, lässt er mich nicht mehr los. In der
Vocal Performance und dem Songwriting liegt so eine schöne Melancholie, die das Herz gleichzeitig schwer und leicht werden lässt. Songs, die Tiefe und Melancholie mit Leichtigkeit verbinden können, sind für mich immer ein Meisterstück. Da schmelze ich komplett weg auf Repeat.

Welche:r Popmusiker:in hat dich am meisten geprägt?

Ich würde nicht sagen, dass mich Popmusik besonders geprägt hat, wahrscheinlich eher Neo-Soul und Psychedelic Rock. Aber ein, zwei Songs von Ace of Base und die erste Single von den Sugababes inspirieren mich auf jeden Fall bis heute.

Wenn dein Leben einen Soundtrack hätte: Wie würde er klingen und von wem wäre er?

Wenn Geoff Barrow und Erykah Badu gemeinsam die Doors und Marlene Dietrich resurrecten und dann alle zusammen ins Studio gehen, sich vielleicht noch Tems und Marianne Rosenberg als Feature-Gäste einladen, dann würde das in meiner
Welt irgendwie viel Sinn ergeben.

Ein:e Popmusiker:in, die:den du gerade feierst?

Zaho de Sagazan läuft bei mir seit ein paar Monaten auf Repeat – der Sound ist eigen und voller Persönlichkeit, Sehnsucht und Nonchalance. Klingt frei, weird und sehr französisch, ich liebe das. Auf Jessie Ware bleibe ich auch immer wieder sehr hängen, wird irgendwie mit jedem Hören krasser. Durch meine Brille ist das, was sie macht, ganz großartige, schlaue Popmusik. Eingängig und gleichzeitig musikalisch extrem anspruchsvoll und inspirierend, ohne anstrengend verkopft zu sein, auch gesanglich sehr beeindruckend. In Deutschland mag ich Fuffifufzich sehr. Klingt easy aus dem Ärmel geschüttelt, aber wenn man hinhört, ist das richtig ausgecheckt, und ich mag, was sie mit der deutschen Sprache macht. Ungewohnt unpeinlich.